Die deutsche klassische Pianistin Anjulie Chen ist eine aufstrebende junge Künstlerin, die sich einen Ruf als Musikerin mit einer „bewundernswerten musikalischen Sensibilität“ erarbeitet. Ihr Spiel wurde für seine „Subtilität, Eleganz und Wärme“ gelobt und ist „voll von Haltung, Eleganz und Feinsinnigkeit“.
Anjulie interessiert sich für eine große Bandbreite verschiedener Repertoires, widmet sich aber vor allem dem schubertschen und französischen Werk - eine Leidenschaft, die sie dazu verhalf, mit bedeutenden Künstlern wie Thomas Adés und Kirill Gerstein auf Einladung des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, Dame Imogen Cooper, Pascal Rogé und Dina Yoffe zusammenzuarbeiten. Sie ist auch eine leidenschaftliche Kammermusikerin und wurde zu zahlreichen renommierten Festivals wie dem International Musicians Seminar Prussia Cove, dem Oxford Piano Festival und dem Virtuoso&BelCanto Festival auf Einladung des Cellisten Adrian Brendel eingeladen.
Zu ihren jüngsten Erfolgen zählen die Finalteilnahme am RAM Strings and Piano Duo Prize 2025 mit ihrer Duo-Partnerin und Bratschistin Xin He sowie die Veröffentlichung ihres Debütalbums mit Kammermusik von Igor Strawinsky in Zusammenarbeit mit der Dirigentin und Sopranistin Barbara Hannigan und der Royal Academy of Music und Juilliard School of Music unter Linn Records. Zu ihren weiteren Auszeichnungen zählen ihr erfolgreiches und von der Kritik hoch gelobtes Debüt als Solistin im Tokyo Bunka Kaikan im Rahmen des Beethoven Festivals 2021, sowie der Erwerb des dritten Preises beim Internationalen Klavierwettbewerb Lagny-sur-Marne 2019 und der zweite Platz beim RAM Strings and Piano Duo Prize 2022 mit ihrer Duo-Partnerin und Bratschistin Xin He.
Darüber hinaus ist Anjulie zweimalige Stipendiatin des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) und Stipendiatin des Help Musicians Postgraduate Award 2024, der sie während ihres Studiums großzügig unterstützt. Außerdem wurde sie mit dem Diploma of the Royal Academy of Music für eine herausragende Leistung in ihrem Master of Arts-Abschlusskonzert ausgezeichnet.
Beben ihrer Konzerttätigkeit als Solistin und Kammermusikerin im In- und Ausland tritt Anjulie als Yehudi-Menuhin-Live-Music-Now-Stipendiatin auch gerne in sozialen Einrichtungen auf und ist Gründerin von SINNENWANDELN, einer Münchner Kulturinitiative, die sich für eine uneingeschränkte kulturelle Teilhabe unabhängig vom Einkommen einsetzt.
Die aus München stammende Anjulie Chen wurde durch ihre Mutter, die Pianistin Yumiko Yamamoto, schon früh in die Musik hineingeboren. Bis zu ihrem fünfzehnten Lebensjahr drückte sich ihre Leidenschaft für klassische Musik jedoch vor allem in einer professionellen Ballettausbildung aus. Als Privatschülerin von Roland Vogel, Bojana Nenadovic und Natalia Kalinichenko stand sie regelmäßig mit dem Bayerischen Staatsballett auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper in Produktionen wie „Dornröschen“, „Raymonda“ und „Le Corsaire“. Beim internationalen Ballettwettbewerb Tanzolymp Berlin erhielt sie ein Vollstipendium an der Goh Ballettakademie in Vancouver und machte auch in der zeitgenössischen Tanzszene auf sich aufmerksam. Das Werk „Remembering Peter Pan“ des spanischen Choreographen Ángel Rodríguez wurde ihr gewidmet. Aufgrund einer Verletzung im Jahr 2015 beendete Anjulie ihre professionelle Ballettausbildung und widmet sich seitdem dem Klavier.
Sie begann ihr Musikstudium zunächst an der Hochschule für Musik und Theater München bei Prof. Thomas Böckheler und zog zwei Jahre später nach London, um bei Prof. Colin Stone an der Royal Academy of Music zu studieren, wo sie 2022 den Bachelor of Arts und 2024 ihren Master of Arts-Abschluss machte, beides mit Auszeichnung.
Anjulie studiert derzeit das Professional Diploma Programm der Academy.
Stand: März 2025